Grundregeln für einen guten Cocktail

Was macht eigentlich einen guten Cocktail aus? – Natürlich sind die Geschmäcker verschieden (davon lebt schließlich jede Cocktailbar), aber dennoch gibt es einige Grundregeln, die beachtet werden MÜSSEN, wenn man seine Gäste mit Qualitätscocktails verwöhnen will:

1) Es kann aus einem Glas nur das herauskommen, was man vorher hinein getan hat! – Diese einfache Regel wurde bereits erwähnt, sie bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß ein Cocktail nur maximal so gut sein kann, wie dessen minderwertigste Zutat. Punkt!

2) Gute Cocktails kommen nicht in Maßkrügen! Echte Cocktailgläser haben in der Regel ein Fassungsvolumen zwischen 4 und 16 cl, nur in Ausnahmen auch mal 20 cl. Die Größe eines Cocktails ist meist umgekehrt proportional zu seiner Qualität! – Wer Menge will, der halte sich ans Bier!

3) Cocktails sollen grundsätzlich KALT sein – aber ein Riesenglas voll Eis ist keine gute Grundlage für einen Cocktail!!! Von wenigen Ausnahmen abgesehen (wie Mojito oder Caipirinha) enthält ein Cocktail eine begrenzte Menge Eis, viele Klassiker werden sogar ganz OHNE Eis serviert, wie etwa der Martini. Um die Drinks dennoch gut gekühlt genießen zu können, wird das Glas zuvor entweder im Eisfach gefrostet, oder mit Crushed Ice aufgefüllt (das man natürlich dann vor dem Eingießen des Cocktails entfernt…). Zudem werden die Zutaten auf Eis geschüttelt oder gerührt (dazu später mehr).

4) Premixes, Cocktailmaschinen und andere Ready-to-serve-Produkte haben in einer guten Bar NICHTS zu suchen – oder mögt Ihr wirklich Cocktails aus dem Plastikcontainer? – Ein Hinweis darauf, ob ein Cocktail frisch gemacht wurde, ist die Zeit, die zu seiner Herstellung nötig war, das ist im Prinzip nicht anders als bei einem guten Essen: Wenn ein Cocktail innerhalb weniger Sekunden serviert wird, dann ist da was faul. Denn: Gut Ding will Weile haben!

5) Schon anhand der Zutaten lässt sich erkennen, ob der Drink gut sein kann. Als Faustregel gilt: Mehr als MAXIMAL drei alkoholische Zutaten in einem Cocktail sind Unfug! Denn bei mehr als diesen drei Alkoholika schmeckt man die einzelnen Ingredenzien nicht mehr heraus, es kommt vielmehr nur noch ein alkoholisches Mischmasch zu Tage, das den Gaumen beleidigt und den Kopf beschwert (vor allem am nächsten Morgen…)!

6) Ein guter Cocktail ist stets eine ausgewogene Komposition aus alkoholischen und mehr oder weniger vielen nicht-alkoholischen Zutaten. Springt uns aus dem Glas gleich ein alkoholischer stechender Geruch förmlich ins Gesicht, KANN es sich nicht um einen guten Cocktail handeln!

7) Frische Zutaten sind durch nichts zu ersetzen: Frisch gepresster Zitronen- oder Limettensaft gibt dem Drink eine GANZ andere Qualität, als es solche Säfte aus der Flasche tun! – Das gilt natürlich auch für andere Säfte, denn frisch gepresst ist IMMER besser: Wer zum Beispiel schon einmal einen Tequila Sunrise mit frisch gepresstem Zitronen- UND Orangensaft versucht hat, der wird keinen anderen mehr wollen. – Und wenn schon Fruchtsäfte aus der Flasche oder dem Tetrapak verwendet werden, dann wenigstens solche von Markenherstellern, die für eine gewisse Qualität stehen!

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

Ein Gedanke zu “Grundregeln für einen guten Cocktail

  1. Bei einem Mixgetränk : Gin Mare mit Tonic Rosmarin… wurde mir ein „Filter, „3,50€“ berechnet? Für mich erstmals in
    einer Bar ! Was ist das?
    G
    Dr. Rolf Scheuer

    Sehr geehrter Herr Dr. Scheuer,

    gemeint ist wohl ein „Filler“, womit bei einem Gin Tonic das Tonic Water gemeint ist. Daß dieses extra berechnet wird, muß freilich in der Karte angegeben werden!

    VG
    Ardi Stiemer, M.A.

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