Minze im Cocktail

Minze gehört zu den am häufigsten verwendeten Kräutern in der Bar, man denke nur an so beliebte Drinks wie den Mojito oder den Hugo, die ohne Minze gar nicht möglich wären – von Klassikern wie dem Mint Julep ganz zu schweigen!

Allerdings gibt es mindestens 26 verschiedene Arten von Minze, die hauptsächlich in gemäßigten Breiten heimisch sind, also zum Beispiel bei uns in Deutschland. Hier wachsen sie meist an feuchten Standorten, wobei sie in Bezug auf die Bodenqualität recht geringe Ansprüche stellen.

Deswegen ist Minze sehr leicht anzubauen, hat man sie erst einmal im Garten, dann breitet sie sich, wenn sie nicht daran gehindert wird, bald wuchernd aus und verdrängt andere Pflanzen. Folglich ist Minze fast überall sehr günstig zu haben, in jedem Supermarkt bekommt man Minze in Kunststofftöpfen im Frühjahr. Pflanzt man diese aus oder setzt sie in größere Töpfe um, hat man den ganzen Sommer frische Minze zur Hand. Alles was sie dann brauchen, ist genügend Wasser und Dünger!

Mithin sollte sich kein Bartender herausreden, wenn er einen Mojito mit Pfeffi oder gar mit Pfefferminzsirup herstellt, anstatt frische Minze zu verwenden: Jeder Gast, der so einen Mojito vorgesetzt kommt, hat das Recht, laut fluchend die Bar zu verlassen…

Verwendet werden von der Minze ausschließlich die Blätter, alle anderen Pflanzenteile (Blüten, Stengel und Wurzeln) sind für unsere Zwecke wertlos! Die Blätter sollten vorzugsweise aus eigenem Anbau stammen und direkt vor der Verwendung frisch gepflückt werden. Im Winter, wenn dies nicht möglich ist, muß man auf gekaufte Minzeblätter zurückgreifen, sie gibt es in kleineren Kunststoffboxen im Großhandel und bisweilen auch in gut sortierten Supermärkten für wenig Geld zu kaufen.

Freilich hält sich diese Minze nicht sehr lange, schon nach wenigen Tagen bekommen die Blätter schwarze Flecken, fangen an zu faulen und werden damit wertlos! Um die Qualität dieser Minze wenigstens für einige Tage zu halten, sollte man die Minzeblätter mittels eines Wasserzerstäubers leicht mit Wasser besprühen und dann im Gemüsefach aufbewahren. Die Packungen sind dann aber täglich zu prüfen und schwarz gewordene Minze ist sofort auszusortieren!

Und hier noch etwas zur Verwendung der Minze: Die Blätter sollten niemals mit einem Stößel vollkommen zermatscht, sondern nur leicht zerdrückt werden, das genügt, um die ätherischen Öle freizusetzen und verhindert, daß kleine zerquetschte Blattstückchen den Trinkhalm verstopfen oder im Mund unangenehm auffallen!

Von den vielen verschiedenen Arten der Minze ist es besonders die Grüne Minze (Mentha spicata, auch Spearmint genannt), die durch ihr würzig-frisches Aroma besonders für Cocktails geeignet ist.

Ein klein wenig milder ist die Hainminze (Mentha nemorosa), die vor allem in den USA verwendet wird. Sie wird oft auch als so genannte „Kuba-Minze“, „Hemingway-Minze“ oder „Mojito-Minze“ bezeichnet, weil sie angeblich von Ernest Hemingway in Kuba angepflanzt wurde (sagt zumindest die Werbung…).

Ebenfalls zu empfehlen ist die gemeine Pfefferminze (Mentha piperita), deren Aroma mehr oder weniger mit jenem der Hainminze identisch ist.

Die Marokkanische Minze, auch als Nana-Minze bekannt (Mentha spicata var. crispa) ist, wie der botanische Name schon vermuten läßt, eine Variante der bereits genannten Grünen Minze mit ähnlichen Eigenschaften. Auch sie ist deshalb für Cocktails gut geeignet.

Von der Verwendung der meisten anderen Minze-Arten sollte man absehen, da sie meist zu wenig Menthol enthalten und damit den charakteristischen und erwünschten Minzegeschmack im Cocktail nicht zur Geltung bringen können. Beispiele hierfür sind die Wasserminze (Mentha aquatica), die Apfelminze (Mentha villosa), die zudem eher nach Apfel als nach Minze riecht, und die Rossminze (Mentha longifolia), die einen eher unangenehmen, leicht modrigen Geruch verbreitet.

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

 

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