Das Revival der männlichen Drinks

Wenn Du zwischen 18 und 35 Jahre alt bist, dann habe ich schlechte Neuigkeiten für Dich: Deine Großmutter ist eine härtere Trinkerin als Du es bist!

Um genauer zu sein: Sie ist ein männlicherer Trinker als Du! – Und damit meine ich nicht die Quantität, sondern die Qualität! Sie trinkt nämlich höchstwahrscheinlich Bourbon oder Gin, während Du an einem Vodka Cranberry nuckelst! – Um es also geradeheraus zu sagen: Unsere Generation besteht aus lausigen Trinkern!

Aber es gibt dennoch Hoffnung! Cocktails kommen wieder in Mode, die Ära der Hugos und des Pfirsichschnapses neigt sich dem Ende zu, während die echten Drinks ein Revival erleben. Das ist unsere Gelegenheit, endlich zu lernen, wie wahre Männer trinken, und dieses Wissen werden wir an unsere Nachkommen vererben!

Doch wir benötigen Hilfe und Anleitung und eine Liste der „10 männlichsten Drinks“, die natürlich ausschließlich aus Klassikern besteht, wie dem Manhattan, dem Martini Cocktail und dem Sidecar. Wobei es natürlich darauf ankommt, daß diese Cocktails richtig zubereitet werden – und zum Beispiel der Sidecar nicht, wie es leider nur zu oft der Fall ist, mit einem Zuckerrand am Glas daherkommt! Es ist daher höchste Zeit, daß man den durstigen Kehlen die wichtigsten Feinheiten männlicher Drinks näher bringt!

Zunächst tun wir grundsätzlich gut daran, zu trinken, was bereits unsere Väter tranken…und deren Väter. Und wir werden durch das resepektvolle Nicken des Bartenders belohnt, wenn wir einen dieser Klassiker bestellen!

Leider hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten der Geschmack der breiten Masse geändert: Weg von Brandy, Gin und Bourbon, und hin zum Vodka, dem ebenso farb- wie geschmacklosen Freund der Amateurtrinker. Doch stellt uns das nicht wirklich zufrieden, und groß ist die Scham, wenn wir vor unserem Appletini sitzen, während der Herr neben uns einen Scotch bestellt. So hoffen wir, daß der Bartender wenigstens unser Glas nicht mit einer Orangenzeste garniert, wo doch einige junge Damen uns genau beobachten!

Doch zunächst gilt es zu definieren, was wir unter einem „männlichen“ Drink verstehen! – Das kommt freilich auch auf die Situation und vor allem den Ort an, an welchem wir diesen zu uns nehmen wollen. Ein Martini Cocktail ist zum Beispiel normalerweise ein echter männlicher Drink, bestehend aus jeder Menge Gin und einem Hauch von Vermouth. Doch leider nur zu oft bekommt man diesen total verhunzt und „dem heutigen Geschmack angepasst“ – was nichts anderes bedeutet als „verweichlicht und für Sissis geeignet“!

Deswegen ist der männlichste Drink, den man vielerorts bekommen kann, immer noch ein Bier. Doch das hat natürlich bei weitem nicht den Charme und die Klasse eines Manhattan!

Deshalb kommt es in erster Linie auf das äußere Erscheinungsbild des Drinks an. Ein Tumbler sieht schon einmal sehr männlich aus, ebenso ein Martiniglas. Und befindet man sich gerade nicht in einer Tiki-Bar, dann sollten Trinkhalme für die Herren der Schöpfung verpönt sein.

Mindestens ebenso wichtig ist die Farbe des Drinks: Braun und Farblos sind ok, es könnte sich dabei um Brandy, Rum und Whisky oder um Gin handeln. Alle anderen Farben deuten auf Drinks hin, die durch irgendwelche seltsamen Zutaten verwässert wurden. Deshalb gibt es eine einfache Richtlinie: „if it’s brown, suck it down, if it’s pink, don’t you drink!“

Und dann kommt es natürlich auch auf den Namen des Drinks an, irgendjemand wird nämlich hören, was Du bestellst, und sei es nur der Bartender! Deshalb tust Du gut daran, die Finger von Drinks mit lächerlichen oder anzüglichen Namen zu lassen, für die man sich schämen oder entschuldigen muß! Wer einen „Orgasmus“ oder einen „Sex on the Beach“ bestellt, ist selber schuld, wenn er komisch angeschaut wird!

Das führt uns nun zu den „speziellen“ Bestellungen: Willst Du einen „männlichen“ Drink haben, mußt Du ihn unter Umständen selber zusammenstellen.  Du könntest den Bartender zum Beispiel fragen, ob er einen Rye Whiskey hat. Antwortet dieser „wir haben Jim Beam Rye“, dann sagst Du: „Ich möchte einen Jim Beam Rye mit Cola!“ – Dann hast Du einen Drink vor Dir, der die richtige Farbe hat und das richtige Glas, auch wenn nur ein Jim Beam Cola drin ist – der Bruder des Jacky Cola, des Lieblingsdrinks der halbwüchsigen Möchtegern-Männer…  Und dennoch hebst Du Dich von jenen ab, allein durch die Bestellung eines Rye Whiskey, etwas, das nur richtige Männer trinken – und das fällt auf! Noch verbessern kannst Du Deinen Status als richtiger Mann in den Augen des Bartenders und der anderen anwesenden Gäste, indem Du eine Spirituose einer bestimmten Marke bestellst, also zum Beispiel einen Rittenhouse Rye etc.!

Nachdem Du nun weißt, was die Bestellung eines Drinks alles über Dich aussagt, sei ein Mann und bestelle das Wahre und Echte, etwas, das Dich aussehen läßt wie einen richtigen Mann, ohne Schnörkel und vor allem ohne folgende Zutaten:

Vodka – warum sollte ein erwachsener Mann eine Spirituose zu sich nehmen die nach nichts schmeckt, nach nichts aussieht und kein Aroma hat?

Captain Morgan Spiced Gold – wer Rum liebt, der betrachtet diesen als Beleidigung!

Pfirsichlikör – der Klassiker für Sissis: süß und schwach, überlasst das den Frauen!

Amaretto – süß und an der Grenze zum „andersherum sein“…

Cranberrysaft – ein absolutes No-Go, das den Cosmopolitan charakterisiert – mit allen Folgen für die Person!

Milch – ein Getränk für Babys oder solche, die es werden wollen…!

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

Frei nach Jared Butler

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