Zucker in der Bar (I)

Viele Cocktails enthalten Zucker, entweder als direkte Zuckerbeigabe oder als Bestandteil von Säften oder Likören. Zucker, in welcher Form auch immer, dient natürlich einesteils zum Süßen des eines Cocktails, andererseits verleiht er einem Drink mit Zitronen- oder Limettensaft die nötige Balance, wie zum Beispiel in einem Whiskey Sour. Und drittens hat Zucker die Eigenschaft, den Alkoholgehalt zu maskieren, wie es in vielen Tiki-Drinks der Fall ist – was nicht ungefährlich sein kann, führt es doch dazu, daß man die Stärke eines Cocktails unterschätzen kann, mit allen bekannten Folgen…

Die Verwendung von Zucker in alkoholischen Mixgetränken ist viel älter als die Erfindung des „Cocktail“, bildet er doch einen wichtigen Bestandteil der viel älteren Punsche und den Slings, die ja ausdrücklich als eine „Mischung aus einer Spirituose, Wasser und Zucker“ definiert wurden!

Dabei stand dem Barkeeper früherer Zeiten Zucker nur in einer Form zur Verfügung: Große, harte Brocken, die entweder direkt in das Punch- oder Bowlengefäß gegeben wurden, wo sie langsam schmolzen, oder sie mußten vor der Zugabe ins Mixglas oder den Shaker erst mühsam zerkleinert und aufgelöst werden.

Heute verfügen Barkeeper über wesentlich vielfältigere Möglichkeiten, ihre Drinks zu süßen, Zucker in großen Stücken oder Brocken ist in unseren Bars nicht mehr heimisch (mit Ausnahme der Feuerzangenbowle freilich, die mit einem Zuckerhut gesüßt wird):

Zuckerwürfel: hier handelt es sich quasi um die Miniaturausgabe der früher verwendeten Brocken. In Deutschland wiegt ein handelsüblicher Zuckerwürfel etwa 3 g, in der Schweiz und in Frankreich sind die Zuckerwürfel größer und wiegen 4,4 g. Ein solcher großer Zuckerwürfel hat ziemlich genau dieselbe Süßkraft wie 1 cl Zuckersirup oder 1 Teelöffel Zucker – ein deutscher Zuckerwürfel entsprechend weniger. Würfelzucker gibt es aus weißem Zucker und aus braunem Rohrzucker, letztere sind allerdings meist größer und  härter

loser Zucker: entweder als weißer, raffinierter Zucker, meist in Kristallform, selten auch als Puderzucker, oder als brauner Rohrzucker, der in etwas gröberen Kristallen erhältlich ist. Er wird entweder vor Gebrauch aufgelöst (dazu später mehr) oder er dient zum „rimmen“ des Cocktailglases

Kandiszucker: dieser wird in der Bar eigentlich nur dort verwendet, wo heiße Getränke zubereitet werden, man denkt hier vor allem natürlich an den Irish Coffee

Zuckersirup: heute zumeist ein Gemisch aus einem Teil Zucker und einem Teil Wasser (also 1 kg Zucker, das in 1 l heißem Wasser aufgelöst wurde (ähnliches gilt für die verschiedenen anderen Barsirups, wie etwa Grenadine, Maracujasirup usw.)

Honig: er wird vor allem zum Süßen verschiedener Heißgetränke und Tiki-Drinks verwendet und verleiht dem Drink einen ganz eigenen Geschmack

Süßstoff: chemischer Zuckerersatz. Bähhh! Igitt! Graus! – Hat in einer Bar NICHTS zu suchen!

(Details zur Verwendung verschiedener Zuckerformen folgen im zweiten Teil)

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

2 Gedanken zu “Zucker in der Bar (I)

  1. Pingback: Säure im Cocktail

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