Nolet’s: Niederländische Destillateure der Extraklasse

Vor über 300 Jahren, genauer gesagt im Jahre 1691, beginnt die Erfolgsgeschichte der Destillerie Nolet, als ein gewisser Joannes Nolet (1638 -1702) in dem damals noch unbekannten Fischerdörfchen Schiedam, das heute ein westlicher Vorort von Rotterdam ist und somit direkt an einem der größten Häfen der Welt liegt. Der direkte Zugang zur Nordsee durch die an der heutigen Destillerie vorbeifließenden Maas hatte schon damals diese Gegend zu einem der wichtigsten Umschlagplätze für Weizen gemacht.

Die Brennerei verlegte sich auf die Herstellung von Genever, der damals (und heute) beliebtesten niederländischen Spirituose, die aus eingemaischtem und gemälztem Weizen gebrannt und mit Wacholder aromatisiert wird, die dafür benötigten Rohstoffe waren in der unmittelbaren Umgebung schließlich in Hülle und Fülle vorhanden. Zu diesem Zwecke kaufte man fertig destillierten Alkohol, der von darauf spezialisierten Malzbrennereien im Verfahren einer Dreifachdestillation erzeugt wurde. In diesem Neutralalkohol ließ man dann Wacholder bei Nolet Wacholder und einige weitere Botanicals mazerieren und destillierte dann ein viertes Mal – ein Verfahren, an dem sich bis heute nichts Grundsätzliches geändert hat!

Entsprechend entwickelte sich das Familiengeschäft recht erfolgreich, und so konnte die mittlerweile siebte Generation der Nolets vor ungefähr 100 Jahren die Destillerie mit einer Dampfmaschine ausstatten und neue Kupferbrennkessel installieren.

1882 war Nolet’s eine von nicht weniger als 394 Genever-Brennereien in Schiedam, und ein großer Teil des dort erzeugten Genevers wurde in die USA exportiert – den dazu benötigten Hafen hatte man ja unmittelbar vor der Nase! Doch die zunehmende Konkurrenz englischer Brennereien, die inzwischen den Genever zum Gin weiterentwickelt hatten, führte zu einem extremen Wegbrechen der Genever-Märkte in Übersee, was wiederum das Aus für die meisten Genever-Brennereien bedeutete: Deren Zahl war nach dem II. Weltkrieg auf 40 gesunken, und heute existieren gar nur noch vier dieser sehr traditionellen Betriebe!

Der Familie Nolet gelang es, durch ein umsichtiges Management und vor allem auch durch die Ausweitung der Produktion auf Vodka (Ketel One ist ein Produkt von Nolet’s!), die Firma nicht nur am Leben, sondern auch bis heute im Familienbesitz zu halten: Heute ist Carolus Nolet Sr. der Chef des Hauses in zehnter Generation, und die elfte Generation, vertreten durch Carolus Jr. und Bob Nolet, arbeitet schon kräftig mit und garantiert auch fürderhin das Weiterbestehen der ältesten Genever-Destillerie der Niederlande!

Ein neues Standbein der Traditionsbrennerei ist seit 2010 der Nolet’s Gin, der zu den am höchsten bewerteten Gins überhaupt gehört (was sich freilich auch im Preis ausdrückt…). – Dabei war der Entschluss, die Produktion dahingehend auszudehnen, eigentlich sehr logisch: Schließlich ist Genever ja gewissermaßen der Vater des Gins, und was lag für eine der berühmtesten Genever-Destillerien da näher, als das seit drei Jahrhunderten gewachsene Wissen um die Destillation von Wacholderschnaps nun auch für die Herstellung von Premium-Gin zu verwenden?

Im Oktober 2010 war es dann so weit: Der exklusive Nolet’s Silver Dry Gin und sein noch exklusiverer Bruder, der Nolet’s Reserve Dry Gin, wurden vorgestellt – und erhielten prompt außergewöhnlich gute Bewertungen seitens der Fachpresse, darunter vor allem jeweils fünf Punkte (die maximale Punktzahl) von F. Paul Pacult, dem amerikanischen „Spirituosen-Papst„, der mit seinem seit 1991 erscheinenden quartalsweise erscheinenden Newsletter „The Spirit Journal: The Independent Guide to Distilled Spirits, Beer, and Fortified Wines“ seit nunmehr 25 Jahren bestimmt, was in der Welt der Spirituosen gut (und meistens auch teuer…) ist. Er bezeichnete Nolet’s Silver Gin als „the new face of Holland gin“ und lobte Nolet’s Reserve Gin gar als „one of the finest spirits I ever tasted“! Erhältlich ist er hier: Nolet`s Dry Gin Silver

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

 

 

Ein Gedanke zu “Nolet’s: Niederländische Destillateure der Extraklasse

  1. Creative,I don't think anyone here is interested in your prejudice and anecdotal dribble about Germans. As to Gioiello's comment, he obviously misunderstood me. No need to carry on with that.As to the word &qtu&;indogermanischoquot; – that has historical reasons. The word was first coined by the Danish-French researcher Malte-Brun in 1810, and in French, at that. At the time, Celtic wasn't yet recognized as IE, and Tocharian was of course unknown. So, the term described the then-known geographic range quite well.Both indogermanisch and indoeuropean are obviously imprecise.

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