Gin Tonic (I)

Gin Tonic zählt heute zu den beliebtesten Longdrinks der Welt, auch wenn er nur im deutschen Sprachraum unter diesem Namen bekannt ist – in Großbritannien und den USA heißt er „Gin AND Tonic“ oder kurz „G&T“!

Dieser zu den Highballs zählende Drink besteht im Wesentlichen nur aus zwei Zutaten, welchen er auch seinen Namen verdankt: Gin und Tonic Water – mehr braucht man im Prinzip nicht, um einen phantastischen Drink zu kreieren!

Natürlich steckt auch hier, wie so oft, der Teufel im Detail, weshalb man nicht selten einen Gin Tonic erhält, der eigentlich nur als Frechheit bezeichnet werden kann…

Es beginnt bereits bei der Wahl des Glases: Grundsätzlich muß es, seiner Natur als Longdrink gemäß, ein Glas mit größerem Fassungsvolumen sein. Entweder man benutzt, wie in den USA üblich, ein traditionelles Highballglas, das im Prinzip nichts anderes ist als ein hoher Tumbler. Oder man verwendet ein Ballonglas, wie die Spanier es bevorzugen, die heute als größte Gin Tonic-Liebhaber der Welt gelten.

Sodann benötigt ein guter Gin Tonic jede Menge Eis. Kaltes Eis. Eiskaltes Eis sozusagen. Das Eis sollte deshalb direkt aus der Tiefkühlung kommen, und nicht schon eine halbe Stunde in einem Eiskübel vor sich hinschmelzen. Eis hat dann die richtige Temperatur, wenn es knackt, sobald man Gin darübergießt! – Und um dem Drink über einen längeren Zeitraum hinweg die richtige Trinktemperatur zu geben, sollen es möglichst große Eiswürfel sein (wir hatten über dieses Thema bereits gesprochen im Beitrag: „Eis und Drinks II“). Man fülle also das gewählte Glas mit drei oder vier wirklich großen, wirklich kalten, Eiswürfeln!

Welchen Gin und welches Tonic Water man wählt, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen, dazu nur so viel: Wer hier spart, der spart am falschen Ort! Ein guter Gin und ein Premium Tonic Water sollen es schon sein, wenn man seinen Drink wirklich genießen will!

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob man einen Gin mit einer betonten Wacholdernote bevorzugt, wie etwa Tanqueray Gin, oder ob man einen etwas ausgewogeneren, floralen Gin liebt, wie zum Beispiel einen Mombasa Club. Und dann muß man einfach ausprobieren, welches Tonic Water diesen Gin am besten ergänzt.

Zur Perfektion fehlt nur noch eines: Eine passende Garnierung! – Viele Barbesucher sind der Meinung, daß zu einem Gin Tonic immer eine Limettenscheibe gehöre.

NEIN!

Spätestens seit sich die Spanier des Drinks angenommen haben, wissen wir, daß jeder Gin die ideale Ergänzung in einer bestimmten Kombination findet. Und das ist in den seltensten Fällen eine Limettenscheibe.

Deshalb hier für einige Gins die idealen Garnierungen:

Blackwood’s – Minze

Blue Ribbon – Orangenschale & Piment

Bombay Sapphire – Limettenscheibe oder Orangenschale oder Lavendel

Bulldog – Orangenschale oder Grapefruit oder Zitrone oder Lavendel

Caorunn – Apfelspalten von roten Äpfeln

Elephant Gin – Apfelspalten von grünen Äpfeln

50 Pounds – Zitrone, Wacholderbeeren

G’Vine – Weintraubenscheiben, Himbeeren

Hendrick’s – Gurkenscheiben, evtl. Pfeffer

London No. 1 – Limetten, Physalis

Miller’s – Limettenschale, Wacholderbeeren

Mombasa Club – Orangenschale, Angostura

Monkey 47 – Orangenzeste, Vanilleschote

No. 3 London – Zitronenscheibe

Nolet’s Silver Gin – Limettenspalte

Tanqueray – Limettenscheibe, evtl. Lavendel

The Botanist – Zitronenscheibe

Ganz abgesehen von diesen sozusagen „grundlegenden“ Garnierungen haben die Spanier, die sich in den letzten Jahren zu den größten Gin-Tonic-Liebhabern gemausert haben, mit ihren aufwendigen Garnierungen dem Gin Tonic gewissermaßen eine ganze neue Welt erschlossen – und uns eine neue Dimension für unseren Lieblingsdrink eröffnet. Dazu hier mehr!

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

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