Eis und Drinks (II)

Eis zählt neben Spirituosen und Säften zu den wichtigsten Zutaten eines Mixgetränks, die ihm zukommenden verschiedenen Aufgaben wurden ja bereits im Beitrag „Eis und Drinks (I)“ besprochen.

Doch gibt es verschiedene Formen von Eis, und es macht tatsächlich einen großen Unterschied, welches Eis für welchen Drink verwendet wird!

Um das richtige Eis für den richtigen Drink zu finden, ist zunächst einmal zu bedenken, daß Eisstücke verschiedener Größe einen Drink unterschiedlich schnell kühlen: Je größer das Eisstück, desto geringer ist seine Oberfläche – als Folge davon kühlt der Drink langsamer ab, gleichzeitig aber schmilzt das Eis weniger schnell und gibt entsprechend weniger Schmelzwasser an den Drink ab, der somit weniger schnell verdünnt wird.

Allein deshalb sollte schon klar sein, daß große Eiswürfel einem Drink, der weniger schnell ausgetrunken werden will, über längere Zeit hinweg Gelegenheit zum „Atmen“ geben – er kühlt langsamer ab, hält sich aber länger auf der gewünschten kalten Trinktemperatur.

Also wird man einem starken Cocktail, wie etwa einen Old Fashioned, ein oder zwei möglichst große Eiswürfel zugeben. Dadurch erreicht man, daß der Cocktail auch dann noch schmeckt, wenn man sich zwischenzeitlich mit der neuen Bekanntschaft auf dem Barhocker nebenan ein wenig „verquatscht“ hat…

Dasselbe gilt für einen Highball mit vergleichsweise großem Volumen, allen voran der Gin Tonic und der Cuba Libre: Sie werden langsam genossen und benötigen deshalb eine langsame Kühlung, weshalb möglichst große Eiswürfel (je größer, desto besser) benützt werden sollten.

Und natürlich sind möglichst große Eiswürfel die erste Wahl für den Shaker oder das Rührglas: Die Drinks sollen gekühlt, aber möglichst wenig verwässert werden!

Juleps, Swizzles und vor allem alle Tiki-Drinks benötigen kleinformatigeres Eis, am besten Crushed Ice, da sie schnell abgekühlt werden sollen und dem Drink dann die richtige Menge an zusätzlichem Wasser zufügen. Damit wird der Drink schmackhafter und bekömmlicher. Margaritas und Daiquiris verlangen selbstverständlich nach Crushed Ice!

Eisblöcke dienen heute nur noch dazu, Bowlen oder einen Punch zu kühlen – auch hier sorgt die Größe des Eisblocks in Verbindung mit der vergleichsweise geringen Eisoberfläche für ein langsameres Schmelzen und damit für eine längere Kühlung, ohne das Getränk zu sehr zu verwässern.

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

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