Der Ramos Gin Fizz (II)

Als Henry C. Ramos 1888 in seiner Bar in New Orleans den „New Orleans Gin Fizz“ erfand, der schon in kürzester Zeit als „Ramos Gin Fizz“ Berühmtheit erlangte, hätte er sich sicherlich niemals träumen lassen, dass er damit einen absoluten Klassiker kreiert hatte, der bis heute zu den berühmtesten Cocktails von New Orleans gehört! – Und dabei ist New Orleans wirklich nicht arm an berühmten Drinks, man denke nur an den Sazerac oder den Vieux Carré!

Heute bekommt man den Ramos Gin Fizz (wieder) in guten Bars, und das auch außerhalb von New Orleans. Daß manche Barkeeper ihn dennoch nicht anbieten, liegt erstens daran, daß sie glauben, ihre Gäste würden vor der Verwendung frischer Eier zurückschrecken, zweitens an der arbeitsaufwendigen Herstellung (langes Schütteln…), und drittens an der schlechten Verfügbarkeit einer der wichtigsten Zutaten:

Orangenblütenwasser ist in Deutschland schwer zu finden, ohne diese Zutat ist der Ramos Gin Fizz jedoch nur die Hälfte wert! – Wir besorgen uns dieses Orangenblütenwasser in Frankreich, wo man es in gut sortierten Supermärkten zu einem dazu noch relativ günstigen Preis erhält!

Der Ramos Gin Fizz wird aus folgenden Zutaten gemixt:

6 cl Gin

1 Eiweiß

3 cl Sahne

2 cl Zitronensaft

2 cl Lime Juice

2 – 3 cl Zuckersirup

(je nach gewünschter Süße)

2 dash Orangenblütenwasser

Soda

Herstellung:

Zunächst wird das Eiweiß vom Eigelb getrennt und in einen mit sehr kaltem Eis gut gefüllten Shaker gegeben. Dazu kommen alle anderen Zutaten (außer dem Soda natürlich…), und dann geht’s an die Arbeit: zwei Minuten sollte der Ramos Gin Fizz schon geschüttelt werden, damit eine möglichst feinperlige und haltbare Mousse entsteht. – Zu Henry C. Ramos Zeiten sollte dieser Drink ganze zwölf Minuten (!) geschüttelt werden, neuere Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß zwei Minuten völlig ausreichen, wenn dies nur kräftig genug erfolgt, längeres Shaken bringt keine Verbesserung der Konsistenz mehr.

Dann wird der Drink über den Strainer in ein vorgekühltes Highballglas geschüttet.

Anschließend gibt man in den Shaker etwas Soda und schwenkt diesen, damit sich die darin verbliebenen Reste nochmals vermischen, und diese gießt man wieder über den Strainer ins Glas.

Zum Schluß wird noch mit Soda so weit aufgespritzt, daß auf dem Glas eine schöne Schaumhaube bildet – diese ist übrigens erstaunlich stabil, wenn das Zusammenspiel von Sahne, Eiweiß und Soda klappt!

Als Deko dient nach Belieben eine Zitronen- oder Orangenzeste – oder, wenn man es ganz edel will, eine Orchideenblüte!

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

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