Der Gin Tonic (II)

Gin Tonic, der in den meisten Ländern der Welt „Gin and Tonic“ oder einfach „G&T“ genannt wird, hat in den letzten Jahren einen regelrechten Siegeszug um die Welt begonnen, der ihn zu einem der beliebtesten Longdrinks überhaupt gemacht hat. Jede Bar, die etwas auf sich hält, wird eine ganze Reihe verschiedener Gins zur Auswahl bereit halten

Was einen eigentlich verwundern sollte, wenn man sich die beiden Hauptzutaten einzeln vornimmt: Der aus starkem Neutralalkohol hergestellte Gin wird mit den verschiedensten so genannten „Botanicals“, also allen möglichen pflanzlichen Bestandteilen, aromatisiert, allen voran Wacholder. Das Ergebnis ist eine starke Spirituose von, nun ja, ziemlich extremem Geschmack, die pur nur den wenigsten Liebhabern ein Genuss ist.

Und beim Tonic Water handelt es sich um eine mehr oder weniger süße, spritzige Limonade, der Chinin zugesetzt wurde, ein sehr bitteres Pulver, das ursprünglich aus der Rinde des Chinarindenbaumes gewonnen und als Mittel gegen die Malaria geschätzt wurde. – Mit einem Wort: Auch Tonic Water für sich allein ist eher etwas für Liebhaber…

In der Verbindung von Gin und Tonic Water entsteht jedoch ein köstlicher Longdrink, der gerade die richtige Stärke hat, um einen nicht nach einem oder zwei Gläsern umzuhauen, verbunden mit einem appetitlichen, leicht bitteren Geschmack mit feinen aromatischen Noten, gekrönt von der belebenden Spritzigkeit des Tonic Waters! – Damit ist der Gin Tonic gewissermaßen der Champagner unter den Longdrinks!

Damit der Gin Tonic jedoch diese Qualitäten voll ausspielen kann, kommt es natürlich, ganz abgesehen von der Güte der Zutaten, vor allem auch auf das richtige Mischungsverhältnis von Gin und Tonic Water an!

Nach unseren Erfahrungen bevorzugen die meisten Gäste ein Mischungsverhältnis von einem Teil Gin auf vier Teile Tonic Water. Wenn wir also die Standardgröße von 200 ml Tonic Water (20 cl) nehmen, wie sie die in einer Bar üblicherweise verwendeten kleinen Glasflaschen besitzen, dann benötigen wir dazu 50 ml (also 5 cl) Gin.

Selbstverständlich wird der eine oder andere Gast eine stärkere oder schwächere Mischung verlangen, gibt man jedoch wesentlich mehr Gin hinzu, wird der Drink zu stark und erhält eine zu kräftige alkoholische Note. Und verwendet man viel weniger Gin, dann gerät das Ergebnis leicht nichtssagend und ausdruckslos.

Auf jeden Fall soll ein guter Gin Verwendung finden, denn es gibt fast kein abscheulicheres Getränk als einen mit billigem Gin hergestellten Gin Tonic (was leider allzu oft der Fall ist…)! – Und ich rate vom Gebrauch von Tonic Water in Ein-Liter-Flaschen ab, wenn man nicht gleichzeitig mehrere Gin Tonics herstellen will: Das in ihnen enthaltene Tonic Water verliert nach dem Öffnen einfach zuviel Kohlensäure. Selbst wenn man die Flasche sofort wieder verschließt, wird man an Gin Tonics, die später mit Tonic Water aus derselben Flasche hergestellt wurde, nicht mehr viel Freude haben!

Als „Schmankerl“ für den Bartender gilt noch, daß ein Gin Tonic viel schneller herzustellen ist, als ein aufwendiger Cocktail mit soundso viel Zutaten – wenn es also „pressiert“ und jede Menge Gäste möglichst schnell ein Getränk wünschen, so wollen wir hoffen, daß die meisten einen Gin Tonic bestellen! – Damit ist der Gin Tonic praktisch der Ferrari unter den Longdrinks!

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