Cointreau – der Klassiker

Cointreau ist der wahrscheinlich bekannteste von allen Orangenlikören, und zwar nicht erst, seit Dita von Teese als Markenbotschafterin für ihn die Hüllen fallen läßt…

Ganz im Gegenteil zu diesem etwas gewagten modernen Medienauftritt gehört Cointreau praktisch von Anfang an zum klassischen Cocktail, wie das Amen in die Kirche, wurde er doch schon 1875 erfunden und ist seither unverzichtbarer Bestandteil einer langen Reihe hochwertiger Mixgetränke – nur wenige Spirituosemarken haben sich im Barbereich so etabliert wie der Cointreau! Und das, obwohl Cointreau nicht, wie die meisten anderen Marken, mit einer ganzen Produktpalette aufwarten kann, sondern nur einen einzigen Likör herstellt!

Diese Erfolgsgeschichte beginnt 1875, als Edouard Cointreau Junior eine kleine Destillerie übernimmt, die sein Vater Edouard-Jean Cointreau und dessen Bruder Adolphe Cointreau in der Rue Saint-Aubin im französischen Angers, etwa 250 km südwestlich von Paris, 1849 gegründet hatten. In dieser Brennerei hatten die beiden Brüder zunächst den Guignolet gebrannt, einen Kirschlikör, der sich so gut verkaufte, daß die Destillerie schon 1857 an das Quai Gambetta an der Maine verlegt wurde, wo man nun bis zu 50 verschiedene Liköre herstellte.

Es blieb jedoch dem Sohn, Edouard Cointreau, vorbehalten, die Firma mit dem nach ihm benannten Orangenlikör zu Weltruf zu bringen: Durch ein neues Destillationsverfahren gelang es ihm, aus in Neutralalkohol mazerierten Schalen von süßen (Citrus sinensis) und bitteren Orangen (Citrus aurentium), die hauptsächlich aus Brasilien, aber auch aus Tunesien, Ghana und Haiti importiert werden, einen glasklaren und sehr aromatischen Likör herzustellen. Der größte Teil dieser Orangenschalen wird zunächst an der Sonne getrocknet, andere werden frisch mazeriert. Den bitteren Orangen verdankt der Cointreau sein frisches Aroma, während die süßen Orangen ihm die nötigen süßen und körperreichen Noten verleihen. Edouard brauchte freilich mehrere Jahre, bis er das richtige Rezept erfand, das bis heute ein Familiengeheimnis geblieben ist, nach dem auch heute noch der Cointreau destilliert wird.

Dieser Likör erhielt auf der Ersten Weltausstellung (Paris 1878) den ersten Preis und gelangte damit zu weltweiter Berühmtheit (weitere Premieren auf dieser ersten Weltausstellung waren die Vorstellung einer Eismaschine und des elektrischen Lichts).

Auf die Idee war Edouard gekommen, da das breite Publikum immer mehr nach dem tropischen Aroma der Orangen verlangten – schließlich war die Orange damals eine teure und selten zu findende Frucht, die selbst die Reichen nicht jederzeit kaufen konnten! Gleichzeitig war er der Meinung, daß die damals vorhandenen Triple Secs entweder zu süß und zu wenig aromatisch bei zu geringem Alkoholgehalt waren, oder nur in geringsten Mengen verfügbar waren, wie es beim Genuine Curacao der Fall war.

Die nachfolgenden Generationen der Cointreau-Familie dehnten das Unternehmen immer weiter aus, und 1969 bezog man das neue, riesige Firmengelände in Saint-Barthélemy-d’Anjou, einem nordwestlichen Vorort von Angers. nach dem II. Weltkrieg produzierte man Cointreau auch in den USA, Deutschland und in Belgien, schloß diese Anlagen jedoch bereits in den 1950er Jahren wieder, um die Gefahr einer „Verwässerung“ (und Veröffentlichung…) des Originalrezepts zu bannen.

Bis heute wird hier in 20 Destillationsanlagen der Cointreau nach dem streng geheimen originalen Familienrezept destilliert, von dem pro Jahr geschätzte 15 Millionen Flaschen in alle Welt verkauft werden. Auf dem Firmengelände, das nur zum Teil für die Öffentlichkeit zugänglich ist, findet man auch ein eigenes Museum, in welchem mit über 4.000 Exponaten die Geschichte des Cointreau erzählt wird.

Diese Geschichte mündete 1989 in einen der wichtigsten Zusammenschlüsse der Spirituosenbranche, als Cointreau sich mit dem Cognac-Hersteller Rémy Martin zum Branchenriesen Rémy Cointreau mit einem Jahresumsatz von etwa 1,2 Milliarden Euro verbündete, der sich zum größten Teil im Besitz der Familien Dubreuil und Cointreau befindet und seinen Sitz in Paris hat. Neben den beiden Namen gebenden Spirituosen gehören zu diesem Konzern auch Mount Gay Rum, Metaxa, Passoa und die Whisky-Destillerie Bruichladdich, um nur die wichtigsten zu nennen.

Der Cointreau gehört zur Klasse der Triple Sec, was heißt, daß er durch dreifache Destillation in kupfernen Brennblasen (den so genannten Alambics) gewonnen wird. Mit seinem Alkoholgehalt von 40% ist er (zusammen mit dem Grand Marnier) der stärkste Triple Sec, andere Vertreter dieser Art von Likören haben zwischen 20% und 35%. Er ist glasklar und verströmt ein außergewöhnlich intensives Aroma nach Orangen, was ihm zu seinem Erfolg als Grundlage vieler Cocktails verholfen hat. Außerdem kann er pur, besonders auch „on the rocks“ genossen werden.

Hier nur einige der vielen Cocktails, die Cointreau benötigen:

Margarita

Cosmopolitan

Between the Sheets

Ladykiller

Sidecar

The Corps Reviver

White Lady

Zusätzlich kann Cointreau natürlich immer dann verwendet werden, wenn für ein Cocktailrezept ein Triple Sec verlangt wird! Und erhältlich ist er hier: Cointreau

In diesem Sinne: Ein frohes Zwischenprost!

 

 

 

 

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